ist eine Wassersportart, bei der man so schnell wie moglich eine festgelegte Strecke auf einem geraden Gewässer mit einem Kanu zurücklegt. Dabei treten pro Rennen bis zu neun Bootsbesatzungen auf gekennzeichneten Bahnen gegeneinander an. Bei Langstreckenrennen gibt es in der Regel einen Massenstart. Die Besatzung, die mit dem Boot (genauer: mit der Spitze des Kanus) als erstes die Ziellinie überfährt, hat das Rennen gewonnen.
Wettkämpfe:
Der DKV legt in den nationalen Wettkampfbestimmungen die Boots- und Leistungsklassen sowie Streckenlängen für offizielle Wettkämpfe fest. Seit 1936 ist das Kanu-Flachwasserrennen auch Disziplin der Olympischen Spiele, nachdem es 1924 in Paris als Schauwettkampf vorgestellt worden war. In den Jahren ohne olympische Sommerspiele finden seit 1938 Weltmeisterschaften statt. Außerdem wird eine Weltcup-Serie durchgeführt. Dazu kommen weitere internationale Regatten. In Deutschland finden viele weitere kleine, mittlere und große Regatten für alle Kanurennsportler statt.
Boote:
Es wird in den Bootsgattungen Kajak und Canadier gestartet. Die Bootsgattungen werden in folgende Bootsklassen unterteilt:
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Einerkajak (K1, maximale Länge: 520cm, minimales Gewicht 12 kg)
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Zweierkajak (K2, maximale Länge: 650cm, minimales Gewicht 18 kg)
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Viererkajak (K4, maximale Länge: 1100cm, minimales Gewicht 30 kg)
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Einercanadier (C1, maximale Länge: 520cm, minimales Gewicht 16 kg)
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Zweiercanadier (C2, maximale Länge: 650cm, minimales Gewicht 20 kg)
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Vierercanadier (C4, maximale Länge: 900cm, minimales Gewicht 30 kg)
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Achtercanadier (C8, maximale Länge: 1100cm)
Die Rümpfe müssen in Längs- und Querrichtung konvex (nach außen gewölbt) sein. Früher war eine Mindestbreite vorgeschrieben. Dies führte zu immer abenteuerlicheren Konstruktionen (zum Beispiel "Flügeln"). Der Wegfall der Mindestbreite im Jahre 2002 eröffnete den Bootbauern neue Möglichkeiten, die Bootsformen zu optimieren.
Die Kanuten müssen
im
(nicht auf) dem Boot sitzen oder knien, und der höchste Punkt des Bootes muss die Vorderkante der Sitzluke sein.
Leistungsklassen:
Die Sportler werden in Leistungsklassen unterteilt. Neben der grundsätzlichen Unterscheidung Frauen/Männer, starten sie in folgenden Altersklassen:
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Schüler C (unter 7 Jahren)
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Schüler C (7 bis 9 Jahre)
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Schüler B (10 bis 12 Jahre)
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Schüler A (13 bis 14 Jahre)
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Jugend (15 bis 16 Jahre)
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Junioren (17 bis 18 Jahre)
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Leistungsklasse (19 bis 31 Jahre)
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Altersklasse A (32 bis 39 Jahre)
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Altersklasse B (40 bis 49 Jahre)
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Altersklasse C (ab 50 Jahre)
Strecken:
Bei den Wettkämpfen können Rennen über folgende Strecken gewertet werden:
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Sprintstrecke (200m ab Damen bzw. Herren Junioren)
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Kurzstrecke (500m)
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Mittelstrecke (1000m ab Damen bzw. Herren Junioren)
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Langstrecke (2000m für weibliche und männliche Schüler A)
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Langstrecke (6000m ab weiblicher Jugend bis Damen Leistungsklasse)
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Langstrecke (ab 6000m ab männlicher Jugend bis Herren Leistungsklasse)
Streckenlängen von über 10.000m zählen zum Kanumarathon.
Training:
In Cottbus gibt es verschiedene Trainingsgruppen in allen Alterstufen, von Kindern ab einem Alter von sieben Jahren bis zu den alten Herren. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Talenten. Interessierte Kinder (die natürlich Schwimmer sein sollten) sind immer willkommen. Neben dem direkten Training im Boot, das die Technik und Ausdauer der Kanurennsportler schult, werden auch die Sportarten Laufen und Krafttraining genutzt, um den Körper des Kanuten auszubilden und eine einseitige Belastung zu vermeiden. Im Winter wird außerdem Hallensport betrieben oder auf speziellen Paddelergometern trainiert. Um einer zu einseitigen Ausbildung der Muskulatur entgegenzuwirken wird Ausgleichstraining empfohlen, das den gesamten Trainingsprozess begleitet.
Disziplinen:
Die
Kajaks
sind Boote, die im Sitzen gefahren werden. Sie werden mit Doppelpaddeln angetrieben, die wechselseitig durch das Waser geführt werden. Die Boote sind am Heck mit einer Steuerflosse ausgerüstet, die vom Kanuten (im K2 und im K4 vom Schlagmann) über einen Seilzug mit den Füßen bedient wird. Das Oberdeck der Kajaks sind bis auf die Sitzluken geschlossen.
Die
Kanadier
im Kanurennsport sind leichte und nur schwer beherrschbare Sportgeräte ohne Steueranlage. Ein Einer (C1) ist 5,20m lang und bietet gerade eben Platz um darin zu 'knien'. Die typische Haltung im Boot ist eine Position, bei der das vordere Bein in das Boot gestellt und mit dem hinteren im Boot gekniet wird. Das Boot wird auf nur einer Seite mit einem Stechpaddel angetrieben. Gesteuert wird durch das "Steuerschlag" genannte Eindrehen des Blattes am Ende des "Schlags" (das Durchziehen, Entlangführen des Blattes am Boot wird so genannt). Im Zweier (C2), Vierer (C4) und Achter (C8) paddeln üblicherweise je die Hälfte der Sportler pro Boot auf der einen, bzw. anderen Seite.
Kanumarathon
ist ein Langstreckenrennen über die klassische Marathondistanz von 42,195 km oder auch längere Distanzen (bis 500 km) ausgetragen in den Klassen Herren und Damen Kajakeiner (K1) und Kajakzweier (K2) sowie Herren Canadiereiner (C1) und Canadierzweier (C2). Schüler und Jugendliche fahren im Kanumarathon verkürzte Distanzen. Ausgetragen werden die Rennen auf natürlichen Gewässern und Kanälen, gestartet wird im Massenstart. Eine Besonderheit beim Kanumarathon sind Umtragestellen, so genannte Portagen, bei denen die Boote über oft mehrere hundert Meter am Ufer getragen werden müssen.
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